La_tararas Blog
Von Heinrich Heine:
La_tarara | 02.12.2006 3 0
Mein Herz, mein Herz ist traurig,
Doch lustig leuchtet der Mai;
Ich stehe, gelehnt an der Linde,
Hoch auf der alten Bastei.
Da drunten fließt der blaue
Stadtgraben in stiller Ruh;
Ein Knabe fährt im Kahne,
Und angelt und pfeift dazu.
Jenseits erheben sich freundlich,
In winziger, bunter Gestalt,
Lusthäuser, und Gärten, und Menschen,
Und Ochsen, und Wiesen, und Wald.
Die Mägde bleichen Wäsche,
Und springen im Gras herum;
Das Mühlrad stäubt Diamanten,
Ich höre sein fernes Gesumm.
Am alten grauen Turme
Ein Schilderhäuschen steht;
Ein rotgeröckter Bursche
Dort auf und nieder geht.
Er spielt mit seiner Flinte,
Die funkelt im Sonnenrot,
Er präsentiert und schultert -
Ich wollt, er schösse mich tot.
Trauer
La_tarara | 02.12.2006 5 0
Ich wandle einsam,
Mein Weg ist lang;
Zum Himmel schau ich
Hinauf so bang.
Kein Stern von oben
Blickt niederwärts,
Glanzlos der Himmel,
Dunkel mein Herz.
Mein Herz und der Himmel
Hat gleiche Not,
Sein Glanz ist erloschen,
Meine Liebe ist tot.
Green Eyes
La_tarara | 02.12.2006 5 0
Honey you are a rock
Upon which I stand
And I come here to talk
I hope you understand
That green eyes
Yeah the spotlight
Shines upon you
And how could
Anybody
Deny you
I came here with a load
And it feels so much lighter
Now I met you
And honey you should know
That I could never go on
Without you
Green eyes
Honey you are the sea
Upon which I flow
And I came here to talk
I think you should know
That green eyes
You´re the one I wanted to find
And anyone who tried to deny you,
Must be out of their mind
´Cause I came here with a load
And it feels so much lighter since I met you
And honey you should know,
That I could never go on
Without you
Green eyes...
Heney you are a rock
Upon which I stand.
Wollust
La_tarara | 02.12.2006 8 2
Nichts als strömen, nichts als brennen,
Blindlings in das Feuer rennen,
Hingerissen, hingegeben,
Der unendlichen Flamme: Leben!
Plötzlich aber, bang durchzittert,
Sehnt aus dem unendlichen Glück
Angstvoll sich das Herz zurück,
Das den Tod im Leben wittert.
Die Ameisen
La_tarara | 02.12.2006 6 2
In Hamburg lebten zwei Ameisen
Die wollten nach Australien reisen.
Bei Altona auf der Chausee
Da taten ihnen die Beine weh,
Und da verzichteten sie weise
Dann auf den letzten Teil der Reise.
Die Seeräuber-Jenny
La_tarara | 01.12.2006 7 1
Meine Herren, heute sehen sie mich Gläser abwaschen
Und ich mache das Bett für jeden.
Und sie geben mir einen Penny und ich bedanke mich schnell
Und sie sehen meine Lumpen und dies lumpige Hotel
Und sie wissen nicht, mit wem sie reden.
Aber eines abends wird ein Geschrei sein am Hafen
Und man fragt: Was ist das für ein Geschrei?
Und man wird mich lächeln sehn bei meinen Gläsern
Und man sagt: Was lächelt die dabei?
Und ein Schiff mit achst Segeln
Und mit fünfzig Kanonen
Wird liegen am Kai.
Man sagt: Geh, wisch deine Gläser, mein Kind
Und man reicht mir den Penny hin.
Und der Penny wird genommen, und das Bett wird gemacht!
(es wird keiner mehr drin schlafen in dieser Nacht.)
Und sie wissen immer noch nicht, wer ich bin.
Aber eines abends wird ein Getös sein am Hafen
Und man fragt: Was ist das für ein Getös?
Und man wird mich stehen sehn hinterm Fenster
Und man sagt: Was lächelt die so bös?
Und das Schiff mit acht Segeln
Und mit fünfzig Kanonen
Wird beschießen die Stadt.
Meine Herren, da wird wohl Ihr Lachen aufhörn
Denn die Mauern werden fallen hin
Und die Stadt wird gemacht dem Erdboden gleich
Nur ein lumpiges Hotel wird verschont von jedem Streich
Und man fragt: Wer wohnt Besonderer darin?
Und in dieser Nacht wird ein Geschrei um das Hotel sein
Und man fragt: Warum wird das Hotel verschont?
Und man wird mich sehen treten aus der Tür gen Morgen
Und man sagt: Die hat darin gewohnt?
Und das Schiff mit acht Segeln
Und mit fünfzig Kanonen
Wird beflaggen den Mast
Und es werden kommen hundert gen Mittag an Land
Und werden in den Schatten treten
Und fangen einen Jeglichen aus jeglicher Tür
Und legen ihn in Ketten und legen ihn vor mir
Und fragen: Welchen sollen wir töten?
Und an diesem Mittag wird es still sein am Hafen
Wenn man fragt, wer wohl sterben muss.
Und dann werden sie mich sagen hören: Alle!
Und wenn dann der Kopf fällt, sage ich Hoppla!
Und das Schiff mit acht Segeln
Und mit fünfzig Kanonen
Wird entschwinden mit mir.
Wie sind die Tage schwer
La_tarara | 13.11.2006 10 2
Wie sind die Tage schwer!
An keinem Feuer kann ich erwärmen,
Keine Sonne lacht mir mehr,
Ist alles leer,
Ist alles kalt und ohne Erbarmen,
Und auch die lieben klaren
Sterne schauen mich trostlos an,
Seit ich im Herzen erfahren,
Das Liebe sterben kann.