Bobby _ws Blog
Kinderseele
Bobby _w | 01.02.2007 23 2
Kinderseele
Gequälte Kinderseele
Die Tür fällt zu, - sie ist gegangen. Ich fühl mich wie ein Tier: gefangen!
"Geh bitte nicht, bleib doch daheim!" Wir sind mit IHM jetzt ganz allein.
Ich lieg im Bett, ruhig und verschreckt. Ich hätte mich so gern versteckt.
Doch nirgends werd ich sicher sein... vor IHM, ich mache mich ganz klein.
Ganz langsam öffnet sich die Tür. Oh Gott, - zaub're mich weg von hier!
Ich bin noch da... ER kommt herein.
"Komm Kind, - du darfst jetzt Mama sein!"
Vor Angst fall ich aus meinem Bett. ER kommt zu mir und tut ganz nett.
„Tut nicht mehr weh, - komm her, ich blase.“Oh... wie ich diese Worte hasse!
„Mein kleiner Schatz, ich hab dich lieb!“ „Nein“ - will ich schrei'n, „DU bist ein Dieb
DU stiehlst mir grad mein Kinderlachen. Ich will nicht diese Dinge machen!“
Ich muss mit raus... hab keine Wahl. Jede Minute wird zur Qual.
Ich zähl sie mit: „vier, fünf, sechs, sieben...“Ich würd' am liebsten tot hier liegen.
Ich fühl’s rumor’n in meinem Bauch. „Na kleine Frau, gefällt’s dir auch?“
Am liebsten würd‘ ich IHN bespucken. Doch hab schon Angst, IHN anzugucken...
Die Zeit ist um... es ist vorbei. „Du weißt, das wissewn nur wir zwei.
Das muss unser Geheimnis bleiben, sonst kann dich Mama nicht mehr leiden!“
„Sie glaubt dann nämlich, dass du lügst und stiehlst und and’re auch betrügst.
Und weil sie’s dann nicht schafft allein, steckt sie euch alle in ein Heim!“
Ich hab’s gelernt - ich darf nichts sagen. Wem auch??? – es stellt ja niemand Fragen!
Ich geh in’s Bad, will sauber sein. Der Schmutz zieht in die Seele ein!
Ich werd nie sauber! – Nie im Leben!!! Kein Mensch kann mir ein Lachen geben...
Kein Mensch kann diese Last ertragen, die wir als Kind erfahren haben!
Ich bring IHN um... ich hasse IHN! Ich hab bis heut IHM nicht verzieh’n...
Und heut noch lieg ich oft im Bett, - ganz klein – und suche ein Versteck.
Ich bin jetzt groß, erwachsen schon. Habe ein Mädel und 'nen Sohn.
An meiner Seite ist ein Mann... dem ich fast voll vertrauen kann.
Fast voll... denn immer bleibt ein Rest, der mich nie voll vertrauen lässt.
Und das hat ER zuweg gebracht, in jeder „Mama- Papa-Nacht“.
Ich hab geschwor’n, dass nie ein Mann... das meinen Kindern antun kann.
Lass nie ihr kleines Herz zerstör’n... wird vorher stumme Schreie hör’n!
Denn jedes Kind hier hat das Recht... dass „Mann“ die Finger von ihm lässt!
Und alle kleinen Kinderseelen... sind da zum lieben, - nicht zum quälen!
Sie können doch nur uns vertrau’n!
Wir sollten nich zur Seite schau’n, wenn sie uns bitten:
„Bleib daheim...
wir sind doch sonst mit IHM allein!“
Warum Mami ??? – Tod einer Unschuldigen
Bobby _w | 01.02.2007 7 0
[i]Warum
Warum Mami ??? – Tod einer Unschuldigen
Ich ging zu einer Party Mami und ich dachte an deine Worte. Du hattest mich gebeten nicht zu trinken und so trank ich keinen Alkohol.
Ich fühlte mich ganz stolz Mami, genauso, wie du es vorhergesagt hattest. Ich habe vor dem Fahren nichts getrunken Mami, auch wenn die anderen sich mokierten.
Ich weiß, dass es richtig war Mami, und dass du immer recht hattest. Die Party geht langsam zu ende und alle fahren weg.
Als ich in mein Auto stieg Mami, wusste ich, dass ich heil nach Hause kommen würde, aufgrund deiner Erziehung – so verantwortungsvoll und fein.
Ich fuhr langsam an Mami, und bog in die Straße ein. Aber den anderen Fahrer sah ich nicht und sein Wagen traf mich mit voller Wucht.
Als ich auf dem Bürgersteig lag Mami, hörte ich den Polizisten sagen, der andere sei betrunken. Und nun bin ich diejenige, die dafür büßen muss.
Ich liege hier im Sterben Mami, ach bitte komm doch schnell. Wie konnte das passieren? Mein Leben zerplatzt wie ein Luftballon.
Ringsherum ist alles voller Blut Mami und das meiste ist von mir. Ich höre den Arzt sagen Mami, dass es keine Hilfe mehr für mich gibt.
Ich wollte dir nur sagen Mami, ich schwöre es, ich habe wirklich nichts getrunken. Es waren die anderen Mami, die haben einfach nicht nachgedacht.
Er war wahrscheinlich auf der gleichen Party wie ich Mami. Der einzige Unterschied ist nur, er hat getrunken und ich werde sterben.
Warum trinken die Menschen Mami? Es kann das ganze Leben ruinieren. Ich habe jetzt starke Schmerzen, so scharf wie Messerstiche!
Der Mann, der mich angefahren hat Mami, läuft herum und ich liege hier im Sterben. Er guckt nur dumm.
Sag meinem Bruder, dass er nicht weinen soll Mami. Und Papi soll tapfer sein. Und wenn ich dann im Himmel bin, schreibt „Papi’s Mädchen“ auf meinen Grabstein.
Jemand hätte es ihm sagen sollen Mami, nicht trinken und dann fahren. Wenn man ihm das gesagt hätte Mami, würde ich noch leben.
Mein Atem wird kürzer Mami, ich habe große Angst. Bitte weine nicht um mich Mami. Du warst immer da, wenn ich dich brauchte. Ich habe nur noch eine letzte Frage Mami, bevor ich fortgehe. Ich habe nicht vor dem Fahren getrunken. Warum bin ich diejenige, die sterben muss?
Hilde Domin_Unaufhaltsam
Bobby _w | 17.01.2007 11 0
Das eigene Wort,
wer holt es zurück,
das lebendige
eben noch ungesprochene
Wort?
Wo das Wort vorbeifließt
verdorren die Gräser,
werden die Blätter gelb,
fällt Schnee.
Ein Vogel käme dir wieder.
Nicht dein Wort,
das eben noch ungesagte,
in deinem Mund.
Du schickst andere Worte
hinterdrein,
Worte mit bunten,weichen Federn.
Das Wort ist schneller,
das schwarze Wort.
Es kommt immer an,
es hört nicht auf,
anzukommen.
Besser ein Messer als ein Wort.
Ein Messer kann stumpf sein.
Ein Messer trifft oft
am Herzen vorbei.
Nicht das Wort.
Am Ende ist das Wort,
immer
am Ende das Wort.