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Thema: "Kritikpunkte an den Parteien"


Der Kaui
05.08.2009 12:22
Spion Team
ich eröffne mal mit dem Post von MIM aus einem anderen Thread als Diskussionsgrundlage.

@ piratenpartei:

Patentwesen
Im Wandel vom Industriezeitalter zum Informationszeitalter entwickeln sich die weltweit
herrschenden Patentregelungen teilweise vom Innovationsanreiz zum Innovationshemmnis.
Der Versuch, mit althergebrachten Mitteln die Zukunft zu gestalten, wird den grundlegenden Veränderungen in der Welt nicht nur immer weniger gerecht, er stellt auch beispielsweise in den Bereichen der Patentierung von Erkenntnissen der Genforschung und Biotechnologie und im Bereich der Softwarepatente eine große Gefahr (anm.: oh ja, die büroklammer von word wird mir in den hals beißen und mich aussagen ^^) für die Gesellschaft von morgen dar. Grundsätzlich wollen wir einen freieren Markt ohne die hinderlichen Beschränkungen der derzeitigen Patentpraxis erreichen. Wir fordern, dass das Patentsystem reformiert oder durch sinnvollere Regelungen ersetzt wird. Keinesfalls darf es durch innovationsfeindliche Regelungen ergänzt werden.

1. Patente werden für Erfindungen erteilt, die neu sind, auf einer erfinderischen Tätigkeit beruhen und gewerblich anwendbar sind. Ausgeschlossen vom Patentschutz sind Pflanzensorten und Tierrassen sowie biologische Züchtungsverfahren wie Kreuzung oder Selektion. Das gilt auch für Erfindungen, die ethischen Prinzipien widersprechen wie Verfahren zum Klonen von Menschen. Ebenfalls nicht patentierbar sind Entdeckungen, also bereits vorhandene Dinge oder Teile der Natur, die neu aufgefunden werden.
http://www.transgen.de/recht/patente/940.doku.html (is nich die beste aber gut zusammengefasst
2. wenn ich 1 mrd euro in ein mittel gegen krebs investiert habe schenke ich das als gutmensch natürlich der allgemeinheit, oder wie jetzt?!
3. widerspricht nur leider dem folgenden:

Freies Kopieren und freie Nutzung
[...]
Daher fordern wir, das nichtkommerzielle Kopieren, Zugänglichmachen, Speichern und Nutzen
von Werken nicht nur zu legalisieren, sondern explizit zu fördern, um die allgemeine Verfügbarkeit von Information, Wissen und Kultur zu verbessern, denn dies stellt eine essentielle
Grundvoraussetzung für die soziale, technische und wirtschaftliche Weiterentwicklung unserer
Gesellschaft dar.

bald hab ich 3 mal mv-spion und 3 mal leere kühlschränke? klasse, wers brauch...

polemisch sag ich mal gute nacht ^^

Der Kaui
05.08.2009 12:42
Spion Team
2. wenn ich 1 mrd euro in ein mittel gegen krebs investiert habe schenke ich das als gutmensch natürlich der allgemeinheit, oder wie jetzt?!

Natürlich nicht,ich denke das dieses Produkt durchaus paentierbar ist, allerdings wäre es sinnvoll die Forschungsergebnisse preiszugeben um evtl. anderen die Möglichkeit zu bieten darauf aufzubauen um eben die Krankheiten zu heilen.

Ich hab als Horrorvision immer den Fall im Kopf das Mittel gegen eine Pandemie zurückgehalten werden, bis Sie auf den Kontinenten ausbrechen, die es auch zahlen können, anstatt es dort einzusetzen wo es entsteht und somit die Pandemie selbst zu verhindern und das nur aus Profitgründen. Hier wird gepokert mit Menschenleben.

Zu 1. Ich hatte es bereits im anderen Threat erwähnt, das Monsanto die Genstrukturen ihrer Forschung patentieren lässt. somit umgehen Sie den Punkt 1 und haben viel weitreichenderen Einfluss, da faktisch alle Kreuzungen und Artern und Unterarten (auch wenn sie von anderen beforscht wurden) mitunter diese Genstruktur besitzen. Also müssen alle Bauern die Ihre Sau vom "falschen" Eber decken lassen, gebühren an Monsanto zahlen, obwohl Monsanto diesen Eber nie gezüchtet hat, ihn nie zu gesicht bekommen hat. Ergo müssen auch Gebühren für alle nachkommen in der Kette gezahlt werden, nur weil eben die Genstruktur die selbe ist. Dann fehlt es irgendwann aber an Artenvielfalt und man muss neue Arten züchten, deren Genstruktur aber wiederum von Monsanto patentiert wurde.

zum Thema Monsanto gibts glaueb ich genug Lesestoff und sogar Dokumentationen im öffentlich rechtlichen Bereich.

Punkt 3 ist für mich auch nicht zu Ende gedacht.

Sinvoll wäre es bei der Verfügbarkeit von Wissen aus freier Forschung und Entwicklung und den darauf aufbauenden Ergebnissen aus der gebundenen Forschung.

Beim Thema Musik, hatte eine große LEGALE downloadseite sich arangiert mitunter mit bekannten Künstlern.
Man stellte dort als beispiel zwei oder drei Titel von einem Album zum download und der aktiven Verbreitung bereit, wer allerdings mehr hören wollte musste das Album kaufen. Meiner meinung nach ein verfolgunswürdiger Ansatz, da auf der einen Seite die kulturelle Vielfalt kostenlos gewahrt ist und andererseits die kommerzielle Vermarktung des gesamten Produktes nicht verhindert, sondern sogar gefördert wird.

Nbler
05.08.2009 14:33
reg. Mitglied
zu pkt 1.
Also wenn ich Besitzer eines Unternehmens bin, dann mache ich Entwicklungen nicht zum Selbtzweck, sondern weil ich damit Geld verdienen will. (so habe ich es irgendwo auch mal in BWL gelernt).
Die Frage sollte sich jeder auch selbst ehrlich beantworten.
Und um ehrlich zu sein, finde ich auch den anderen Fall nicht gut wenn das Risiko und die Geldausgabe. einer Entwicklung, beim Steuerzahler (Staat) liegt und die Gewinne der Entwicklung dann der Privatwirtschaft zu gute kommen.

Der Kaui
05.08.2009 14:51
Spion Team
so in etwa hatten die es aber auch beschrieben.. es wurde eben darüber diskutiert, das forschungen oder auch kulturelle werke die durch den staat finanziert werden, eben nicht zum geistigen eigentum erklärt werden sollen.

das finde ich durchaus logisch, denn wenn wir alle dafür zahlen dann sollten wir auch alle davon profitieren können und das ist gerade ín der kultur nicht oft der fall..
kulturelle entwicklung ist aber ein wichtiger bestandteil um (wi ich es gern sage) den menschen vom affen abzuheben.

ich bin ja selber in obiger branche tätig und bin definitiv dafür kulturelle und künstlerische werke der allgemeinheit zur verfügung zu stellen die von ihr bezahlt wurden.

das es auch einen wirtschaftlichen zweig dabei gibt, steht nicht wirklich im widerspruch dazu.

Der Kaui
05.08.2009 14:54
Spion Team
vielleicht als allgemeiner zusatz zu dem thema:

das soll hier keine wahlbeeinflussung oder werbung sein, natürlich können alle auch mit den grundsätzen anderer parteien hier arbeiten und argumentieren, aber bitte nicht nur standardphrasen posten..

@ mim.. nein es wird kein ingrid)

Nbler
05.08.2009 15:00
reg. Mitglied
nur das staatliche Unternehmen oft uneffizient sind.
Denn auch für den Staat sollte eigentlich gelten, dass er Gewinn macht.

Der Kaui
05.08.2009 15:07
Spion Team
hoppla, mit der aussage wäre ich vorsichtig, weil sie schnell nach hinten losgehen kann.. ein staat sollte kostenneutral arbeiten, maximal.. denn wenn er auf gewinn aus ist, dann greift er indirekt wieder in den markt ein.

außerdem sollte bei staatlichen unternehmen nicht die effizienz sondern die unabhängigkeit im vordergrund stehen. eine uni sollte eben forschen um der forschung willen und nicht um die ergbnisse verkaufen zu können.

sowas funktioniert auch recht gut, sogar in rostock.. als beispiel gibts da in warnemünde im tech-zentrum eine firma für die ich mal gearbeitet habe, die eng mit der uni zusammenarbeiten und ihre ergebnisse teilen, der eine profitiert vom anderen und umgekehrt.
das ergebnis ist dann letztlich relevant für die mediziner und für das unternehmen.
(dort werden stents hergestellt, also gefäßwandstützen wer es genau wissen will)

Skip !.
05.08.2009 15:16
Gast
Beim Patentrecht sollte weltweit unterschieden werden zwischen kommerziellen Patenten und humanen Patenten. Die Erforschung eines Mittels gegen Krebs z.B. sollte staatlich gefördert und danach allgemein genutzt werden. Vorstellbar wäre ein weltumfassender Fond - z.B. sowohl für die Gelder, als auch anschließend für die Verwaltung der Patente.

Bei kommerziellen Patenten wie z.B. die Erfindung eines Motors auf Wasserbasis oder einer Lenkradkralle für Staatskarossen würde ich dem Erfinder schon einen weitreichenden Patentschutz zustehen.

Gartensaisoneröffner ^^
05.08.2009 19:23
Spion Team
mit der erlaubnis von kaui würd ich das thema gern in "kritikpunkte an den parteien" umbenennen. ich hab nämlich nix gegen die piraten, zumindest nicht mehr als gegen andere ^^

es gibt schon mal 2 grundlegende varianten beim patentrecht. in den usa muss man eine erfindung oder einen bauplan vorweisen um das endgültige patent zu erhalten (gibt da auch ein neckisches beispiel von bells telefon ^^). hier in D gilt die reine anmeldung eines patentes.

ich kann dabei beide standpunkte verstehen. alleinerfinder / entwickler haben natürlich weniger geld und zeit zur verfügung als großunternehmen.

mir gings da eigentlich nur um schwarz-weiß / pauschale aussagen. beides bringt keinem was, also kann man sowas aus einem wahlprogramm auch weglassen.

ich hör lieber wenige, aber fundierte versprechen als viele unwirkliche.
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