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Die große Raubkopier-Lüge

Rene Konrad | 19.09.2011 Aufrufe Symbol 1 Kommentare Symbol 0

...
Gelogen ist, daß…

Raubkopieren ein Verbrechen ist. Unter Verbrechen versteht man, die Vorbereitung eines Angriffskrieges, Raub oder Mord. Es handelt sich vielmehr, wenn überhaupt, um ein minderschweres Vergehen. Was passiert beim Raubkopieren? Man stiehlt die Kopie eines nur virtuell bestehenden Produktes mit einem eigentlich sehr geringen Wert. Oder was würden Sie für 4000 Kopien von „Die Supernasen mit Thomas Gottschalk“ auf einer Festplatte bezahlen? Das was die Festplatte kostet und dann würden Sie 3999 oder gar 4000 Kopien einfach löschen. Der tatsächliche Wert einer Raubkopie in Dateiform in rein subjektiv, eigentlich nicht messbar und ist deswegen Null! Ausserdem was niemand gehört, kann man nicht stehlen. Es liegt also nicht einmal Diebstahl vor, sondern nur der schon sehr weit hergeholte Urheberrechtsverstoß gegen einen anonymen Menschen irgendwo auf der weiten Welt, der es gar nicht bemerkt. Ein Kavaliersdelikt.
Raubkopieren den Multimediakonzernen oder Künstlern schweren wirtschaftlichen Schaden zufügt. Seit 1999 gibt es statt den VHS-Kassetten DVDs. Mit dem Verkauf der DVDs (die vornehmlich auch in großer Anzahl von Raubkopierern gekauft werden!) verdient die Filmbranche mehr als mit den Kinobesuchen. Insgesamt macht die Branche mehr Gewinn als vor dem Raubkopieren. Zudem sind neue, eben durch die Onlinenutzung entstandene, Geschäftszweige, wie Online-Filmverleih und Internetwerbung mit Medien, sehr erfolgreich und bringen den Konzernen weitere Milliarden.
Raubkopieren schlecht wäre für einen Künstler oder eine Kunstform. Ist es für einen Künstler schlecht, wenn jemand sein Werk sieht, hört oder liest? Natürlich ist es erstmal finanziell nicht schön, wenn jemand das Werk des Künstlers umsonst geniesst. Allerdings hat die viel weitere Verbreitung des Werkes, die nur durch Raubkopien möglich ist, auch sekundäre Vorteile, wie eine höhere Bekanntheit, eine bessere Vermarktbarkeit von den Produkten, die der Künstler vielleicht anpreisen möchte und – seien wir ehrlich – eine gewisse Befriedigung ist es wohl für jeden Künstler, wenn ein großes Publikum sein Werk geniesst, egal ob es zahlt oder nicht.

Die große Raubkopier-Lüge, mit entsprechendem ummauerten Copyright, ist damit entlarvt, als reine Augenwischerei von den großen Konzernen, die natürlich noch mehr Gewinn machen möchten. Obwohl Sie wissen, dass ihr Umsatz im Falle des kompletten Wegfalls vom Raubkopieren auch einbrechen würde, da die Verbreitung Ihrer Produkte sehr eingeschränkt würde.

Eine sinnvolle Regelung wäre, das Copyright für Medien in virtueller Dateiform endgültig und vollständig aufzuheben, allerdings die Haltbarkeit auf eine Konsumeinheit einzuschränken, und die Medien in körperlicher Form (als CD, DVD, Kinobesuch) zu verbilligen. Dadurch würde der Konsument vor die Wahl gestellt eine eigene Kopie, mit einer Hülle und sonstigem Beiwerk ins Regal zu stellen und unendlich oft konsumieren zu können, oder nur einmal umsonst das Werk praktisch „im öffentlichen Raum“ zu konsumieren.

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