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Thema: "BWL taugt nichts für das reale leben"


Venganza
02.05.2009 21:16
Gast
bin da mal über einen trauriglustigen artikel beim spiegel gestolpert.

da sollten BWL- studenten (also sowas, was sich später selbst als manager betitelt) eine an sich einfache sache machen. eine kleine kneipe als projekt aus dem sie lernen sollten, wie man ein unternehmen führt. erst nachdem alle investitionen verbraten und ein schuldenberg von 150.000,- euro angesammelt war, wurde die notbremse per konkursrichter gezogen wurde, damit nicht noch mehr schaden angerichtet wird.

http://www.spiegel.de/unispie...1518,622040,00.html

schon interessant, wenn man mal bedenkt, wie einfach so eine kleine studentenkneipe / abfüllstation zu führen ist.
und solche leute sitzen dann später in unternehmensvorständen und reiten teilweise sogar weltkonzerne in die pleite.
und schon in der kneipe zeigte sich das, woran heutige möchtegernmanager leiden. größenwahn und selbstüberschätzung. wenn der schein und die selbstinszenierung (designer möbel, überzogene preise, nobelcocktails, sich selbst die taschen mit dem geld anderer vollstopfen oder es verbraten) wichtiger ist, als die fachliche kompetenz.

naja, musste jedenfalls herzlich lachen und an manch eine deutsche firma denken.

18_scorpii
02.05.2009 21:34
Gast
Berufsgruppen die diese Welt nicht braucht -> 3:46 min ...

Griffin Sclow
02.05.2009 21:36
Spion Team
wenn man mal bedenkt, wie einfach so eine kleine studentenkneipe / abfüllstation zu führen ist

Und das weißt du, weil du das schon so oft gemacht hast ja?
*koppschüttel*

Witzig isses auf jeden Fall, aber es ist mit Sicherheit nicht einfach sowas auf die Beine zu stellen und es zu managen, vor allem nicht, wenn man bedenkt, dass die anscheinend zum Teil erst im 3. Semester waren und eigentlich null Ahnung hatten und wahrscheinlich noch nicht ein Praktikum gemacht haben, um wenigstens vorher mal bissel Einstieg in die Praxis zu bekommen...

Ayatollah O.
02.05.2009 21:37
reg. Mitglied
desweiteren sind heutige möchtegernmanager keine BWL Studenten

Petschi O.
02.05.2009 21:48
Gast
@scorpii der war ja mal richtig geil.

Petschi O.
02.05.2009 22:12
Gast
wenn man bedenkt, dass die anscheinend zum Teil erst im 3. Semester waren und eigentlich null Ahnung hatten

@jule glaube das ist das problem bei diesem thema. ich schau zwegat, oder wie der heisst, und rach nicht oft. existenzgrünung und studentenstart, sich gut verkaufen und kohle haben. das reicht für eine karriere in deutschland.

Edith Z.
03.05.2009 0:13
Gast
eben nicht, wie rach und konsorten beweisen.

Der Kaui
03.05.2009 6:21
Spion Team
*huuuuuuust*

nur weil man studiert hat, heißt es noch lange nicht das man ein unternehmen führen kann..

zweitens: von den anfängliche eingetragenen BWL studenten schließen tatsächlich maximal 10 % ihr studium ab, weil es nach dem zweiten semester einfach mal kei9n geplänkel mehr ist..

drittens: sollte man derlei studenten zu einem praktikum in einem "insolvenzbetrieb" zwingen, damit sie lernen wie man etwas aus der scheiße raus und nicht in sie hinein reitet..

viertens: studieren die meisten bwl weilö ihnen in den ersten semestern nichts besseres einfällt..bis sie merken das es kein daddelstudiengang ist..

fünftens: ist kein studium notwendig um unternehmer zu werden..

letztens: ist bei einem "experiment" nicht der druck dahinter das die eigene existenz von dem abhängt was man da fabriziert... wenn jemand anderes dafür haftet das ich scheiße baue, ist es mir auch egal..

...beschäftigt euchmal damit, wie schwer es ist ein unternehmen aus dem nichts ins leben zu rufen, und dann beschwert euch noch mal das menschen, menschliche fehler machen

Stephan C.
03.05.2009 9:16
Gast
@Kaui: dazu müsste man denken und reflektieren und dann könnte man ja nicht einfach über alles und jeden ohne weiteres Zutun ablästern, ohne selbst jemals Ähnliches probiert zu haben. Allein schon der Satz

schon interessant, wenn man mal bedenkt, wie einfach so eine kleine studentenkneipe / abfüllstation zu führen ist.

zeigt das volle Level an Nichtsblick - komischerweise kenn ich allein in Rostock bestimmt 30 Kneipiers, die bereits eine Kaschemme in die Insolvenz getrieben haben. Aber das stört natürlich im einfachen Weltbild, weswegen man besser einfach pöbelt, anstatt intelligent zu hinterfragen...

Edith Z.
03.05.2009 11:05
Gast
Voll auf den Punkt^^

Herr R aus H a.
03.05.2009 11:50
Gast
Hmm - den beiden letzten Beiträgen ist nichts mehr hinzuzufügen. Bin ganz Eurer Meinung...

Herr R aus H a.
03.05.2009 11:50
Gast
Sorry - den letzten drei Beträgen!

Der Kaui
03.05.2009 13:51
Spion Team
eben eben.. die meisten insolvenzen entstehen aus typischen fehlern die halt viele machen..geld haben und geld ausgeben..und das über die verhältnisse..

ein bwl studium, kann schon sehr hilfreich sein und nicht jeder absolvent wird der topmanager einer immobilienbank ^^

grundsätzlich kann man aber nicht alle über einen haufen kehren.. ob ein geschäft erfolg hat, hängt von viel mehr faktoren ab als nur der ausbildung..

jemand der keine ahnung von betriebswirtschaft und kaufmännischem denken hat, der wird probleme bekommen ODER er setzt sich auf seinen hintern und lernt es.

ich kenne selbst fertige bwl´er die ich sehr bewundere für das was sie bisher erreicht haben und wie sie es angehen..

aber ich kenne auch erfolgreiche unternehmer die zum zeitpunkt der existenzgründung keine ahnung hatten und mit wehenden fahnen durch die hölle geritten sind und den weg wieder raus gefunden haben..

und auch die "verlierer" kenne ich und dazu all die gründe warum man in den konkurs oder die insolvenz geht..
es liegt letztlich am engagement des menschen, an der idee und an der disziplin seine "idee" auch umzusetzen und nicht an der ausbildung..aber wichtig und richitg ist eine gute ausbildung auf jeden fall..

Skip !.
03.05.2009 15:43
Gast
Schönes Thema zu dem ich den "Noch-Theoretikern" ein paar Ergänzungen beisteuern möchte.

Jede Selbstständigkeit, jedes Unternehmen ist individuell, denn jedes Unternehmen hat:

- seine Branche
- in seinem Markt
- mit seinen Kunden
- mit seinen Mitarbeitern
- und mit seinem Unternehmer

Diese Reihenfolge habe ich bewußt so gewählt. Denn nur, wenn der Unternehmer sich den vorherigen Punkten stellt, sie kennt und vor allem beherzigt bzw. sich danach richtet, wird er Erfolg haben - nicht umgekehrt. Es sei denn, man ist Erfinder und schafft sich seinen Markt

Skip !.
03.05.2009 15:57
Gast
Und noch eine Lanze für die nicht studierten Unternehmer:
Selbstständigkeit verlangt in jedem Fall ein Mehr an Wissen, aber man muß nicht BWL studiert haben, um eine BWA zu lesen oder seine Buchhaltung machen zu können.
Viel vermitteltes Wissen beim Studium ist aus meiner Sicht auch vertane Zeit.

Ein viel wichtiger Erfolgsgarant ist:
"Brennt" für Eure Idee zu 110% und mehr, akzeptiert eine 70 Stunden Woche bei u.U. durchaus weniger Gehalt, als vorher.
Wenn der Erfolg für Euch ist, daß Eure Kunden vollstens zufrieden sind (und jedes (!) Unternehmen hat Kunden), Eure Mitarbeiter für Euch und die Firma einstehen, dann kommen die 2,3,4 oder mehr Netto von ganz alleine, da könnt ihr Euch gar nicht gegen wehren.

Der Kaui
03.05.2009 16:02
Spion Team
wobei ne 70 stunden woche, wohl noch niedrig angesetzt ist.. zumindest am anfang

selbstständig sagt es ja schon aus, man ist es selbst und das ständig

Skip !.
03.05.2009 16:05
Gast
5er ins Phrasenschweinchen

70 Stunden sind schon ne harte Hausnummer und auch am Anfang sollte man nicht den Fehler begehen, Ruhephasen auszulassen, sonst fährst Du aus physischen Gründen die Firma in 6 Monaten gleich wieder an Baum.

Der Kaui
03.05.2009 16:11
Spion Team
naja das ist wohl wahr, aber so ganz abschalten kann man auch erst wenn routine einkehrt.. gerade beim start up hast du die aber meist noch gar nicht..

und eins ist noch ziemlich wichtig, GEDULD

die erkenntnis das anderen leuten deine idee so lange egal ist bis sie geld von dir bekommen ist bitter und wenn du selbst geld von anderen bekommen sollst, dann musst du schon sehr resistent sein um deinen blutdruck auf einem menschlichen niveau zu halten

Skip !.
03.05.2009 16:19
Gast
Wenn in Deinen Laden Routine reinkommt, kannst Du soweiso gleich ganz abschalten - das ist wie in einer Beziehung.
Wenn Du es nicht schaffst, Dich aktiv zu erholen, fällst Du irgendwann ich ein richtiges tiefes schwarzen Loch.

Und was Dein Geldmanagement angeht - das ist Grundarbeit in einem Unternehmen genau wie Qualität und Höflichkeit, aber auch dazu braucht man nicht zwangsläufig BWL

Der Kaui
03.05.2009 16:54
Spion Team
naja diese form von routine hab ich auch nicht gemeint.. das man aktiv bleiben sollte und neue ideen immer wieder einbringt, ist klar..

aber wenn man sich im normalen tagesgeschäft befindet und man sieht das seine arbeit früchte trägt, dann schaltet es sich einfacher ab

sonst stimm ich dir da zu..

und das man bwl nicht für jedes unternehmen brauch ist auch richtig.. ich würde allerdings empfehlen das man zumindest eine kaufmännische ausbildung machen sollte oder eine nachträglich absolviert (stichwort ferstudium oder abendschule volkshochschule etc.) denn bestimmte begrifflichkeiten und grundkenntnisse sind unabdingbar um schwere fehler zu vermeiden