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Thema: "Kleine Segelkunde"


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08.06.2007 15:16
Gast
Sommer-Sonne-G8vorbei

Das schöne am Segeln ist, dass nur wenige Fremdworte in altertümlichem Dialekt ausreichen, um den ganzen Vorgang der wind- und motorgetriebenen Fortbewegung hinreichend zu beschreiben. Aber weil wir hier ja das Segeln erlernen möchten und nicht das Sabbeln, verzichten wir einmal in diesem Kurs auf die ganzen Fachbegriffe und konzentrieren uns auf das Wesentliche.
Nichtsdestotrotz brauchen wir doch ein paar Grundbegriffe:

Vorn und hinten sind beim Segelboot leicht auseinander zuhalten: Man betrachte, wie ein Segelboot anlegt. Vorne steht ein meist weibliches Wesen, mit Schnüren umwickelt (die manchmal an Land geworfen werden); hinten steht ein meist männliches Wesen, laute unverständliche Worte brüllend. Vorne ist auch das, womit sich das Segelboot anschließend am Steg aufpilzt. Deswegen sind Segelboote auch meistens vorne spitz geformt.

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08.06.2007 15:17
Gast
Links und rechts sind schon schwieriger auseinander zuhalten, da viele Segelboote heutzutage in Längsrichtung symmetrisch gebaut werden. Links ist aber meist die Seite, auf der die Gummidinger fehlen, wenn man anlegt.

Black B.
08.06.2007 15:17
reg. Mitglied
lool

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08.06.2007 15:18
Gast
Oben ist da, wo die Möwen sitzen. Während der Fahrt (des Segelns also) ist das obere Ende durch spitz zulaufende, hellgraue bis schmutzigweiße Tücher gekennzeichnet. Unten steht der Kommodore und brüllt (s.o.). Manchmal hat ein Segelboot unten auch einen Keller, wo das Bier aufbewahrt wird. Bier darf man nicht lange aufbewahren, sonst wird es seekrank. Unten kommt auch das an, was die oben hockenden Möwen verlieren.


08.06.2007 15:19
Gast
Ich dachte unten sind die Aussenbordkammeraden ;o)

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08.06.2007 15:20
Gast
Kommandos sind Lautäußerungen, die nur vom Kommandierenden verstanden werden. Versteht die Besatzung ein Kommando, meint der Kommodore etwas anderes. Lachen die dämlichen Landratten am Steg, so war das Kommando richtig, wurde aber nicht beachtet (führt zu hässlichen Geräuschen vorne oder links).

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08.06.2007 15:21
Gast
Kommodore nennt man den brüllenden Wicht hinten im Boot, der auf seine Besatzung einschlägt, wenn das falsch gegebene, von der Besatzung nicht verstandene und dann auch noch falsch ausgeführte Kommando zu Berührungen mit landfesten Gegenständen oder anderen Segelbooten führt.

Black B.
08.06.2007 15:21
reg. Mitglied
mein segellehrer hat uns ganz leicht beigebracht welche farbe backbord hat,

"wenn ich dir auf die backe haue ist sie rot"

^^

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08.06.2007 15:23
Gast
Charterboote nennt man die Nussschalen, in denen unfähige Landratten mit mangelhafter Erfahrung zur Erheiterung Dritter Manöver ausführen, die sie nicht beabsichtigten und die zu unterhaltsamen Shownachmittagen auf jedem Gewässer führen.


08.06.2007 15:23
Gast
löl.....also mein optimist damals, der war vorne nicht spitz...

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08.06.2007 15:24
Gast
Manöver sind Handlungen nach altertümlichen Ritualen, die entweder das Segelboot oder die Nerven des Kommodore beschädigen. Manchmal werden Manöver auch durchgeführt, um ein überzähliges Segel oder ein überflüssiges Besatzungsmitglied loszuwerden.

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08.06.2007 15:25
Gast
@timsche Zu oft vorwärts angelegt ?

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08.06.2007 15:26
Gast
Festmachen schließlich nennt man den Vorgang, ein Segelboot entweder unlösbar mit dem Steg zu verknoten oder aber ein Segelboot unbeaufsichtigt treiben zu lassen.
Ankern ist dem Festmachen sehr ähnlich: statt der Schnüre und Knoten nimmt man einen zu leichten Eisenklumpen an einer verrosteten Kette und wirft das Ganze über Bord. Wenn man ein Ende der Kette am Segelboot festmacht, bleibt das Boot manchmal auch da, wo der Anker weggeworfen wurde.

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08.06.2007 15:28
Gast
Seekrank ist jemand, dessen Gesichtsfarbe der Farbe der von Möwen fallengelassenen Gegenstände ähnelt. Seekranke verschmutzen oft den Fußboden oben auf einem Segelboot und müssen deswegen unten im Wohnzimmer aufbewahrt werden. Allerdings ist auch dort zielgenaues Eimern erwünscht.


08.06.2007 15:30
Gast
ich weiß ja nicht was du für optimistenb kennst, aber meine war vorne nicht spitz^^ dafür fehlten bei denhohlräumen die gummiabdeckungen, was manchmal ärgerlich war nachm kentern...

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08.06.2007 15:31
Gast
Eine Grundberührung tritt auf, wenn das Segelboot den Grund berührt. Das geschieht durch plötzliches Anheben des Grundes nach oben oder durch schlagartiges, unbemerktes Absenken des Wassers nach unten; sehr viel seltener auch durch ungenaue Zettel (vulgär: Seekarten) und fast nie durch einen unaufmerksamen Kommodore. Die Grundberührung äußert sich dadurch, dass Bierflaschen durch vermehrtes Schieflegen des Bootes vom Sitz rutschen. Gelegentlich werden die Bierflaschen vom Kommodore verfolgt. Das nennt der echte Seemann dann Havarie. Manchmal gibt es auch ein kurzes, lautes Geräusch; seltener ein kurzes, lautes Geräusch.

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08.06.2007 15:33
Gast
Regeln auf See:

Es gibt erfreulicherweise nur sehr wenig Regeln auf See, und die sind leicht zu merken:

Eine Hand für mich, die andere fürs Bier.
Ein Segelboot hat immer Vorfahrt.
Ein Motorboot auch.
Der Stärkere gewinnt.
Im Zweifelsfalle geradeaus fahren.
Mit der Seeschifffahrtsstraßenordnung kann man prima einen feuchten Schiffskeller trocknen.

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08.06.2007 15:35
Gast
Jetzt folgt der Check der Ausrüstung:
Diese orangen Dinger aus Kork lassen wir schön unten im Wohnzimmer des Segelbootes. Sonst kann man sich ja nicht richtig bücken, um das nächste Bier aus dem Kasten zu nehmen.

Die roten Knalldinger mit den Raketen probieren wir einmal kurz aus; man benutzt sie z.B., um eine Cocktailparty anzukündigen oder auf einen richtigen Fall von Seenot (kein Bier an Bord oder so) aufmerksam zu machen.

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08.06.2007 15:37
Gast
Manchmal hat ein Segelboot auch einen Motor. Bei einem sogenannten Zweitaktmotor (man nennt ihn so, weil man zweimal in der Sekunde an der Strippe ziehen muss, um ihn anzukriegen) schüttet man vor dem Start noch exakt einen Liter Öl in den Tank (das Ding, wo der Sprit reinkommt), denn wer gut schmiert, der gut fährt. Der Motor wird alsbald angeworfen. Man bringt ihn sofort auf hohe Drehzahl (erkennbar daran, dass das Geräusch ein ganz klein wenig lauter wird), damit er schön heiß wird und weniger die Umwelt belastet.


08.06.2007 15:39
Gast
löl.....Man bringt ihn sofort auf hohe Drehzahl ....damit er schön heiß wird und weniger die Umwelt belastet.