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Thema: "Wahllokal M-V"


MichBeck
02.08.2011 14:50
Spion Team
andererseits haben studien ergeben, dass die Intelligenz des einzelnen Individuums höher ist als die gelebte Schwarmintelligenz. Darauf sollte man nicht zu seh bauen. Wenn alles im Schwarm entschieden wird, gehen ausserordentlich richtige Entscheidung in der Masse der mittelmäßig vielleicht richtigen unter... Ganz so einfach ist die gelebte 100%ig Demokratie selbst in der Theorie nicht, als das man sie 1:1 ins Leben transportieren könnte

Der Kaui
02.08.2011 14:57
Spion Team
die grenzen sind vor 21 jahren gefallen armine.. fahr mal in die weite welt

- die internetcommunity foppt die musikindustrie und stellt sich gegen bestimmte gehypete stars.. warum wohl war blümchen mit boomerang im vergangenen jahr wieder auf platz eins der charts zu finden?

- die autofahrergemeinschaft lehnt sich gegen E10 auf und hat damit erfolg, tankstellen lehnen diesen kraftstoff ab

- das volk begehrt nach fukushima auf und will die atomkraft abschaffen.. mit mäßigem aber immerhin erfolg

- halb rostock rennt in die schwimmhalle um einem kleinen jungen zu helfen der schwer krank ist (was sich auch gerade wiederholt) und sich auf tauglichkeit testen zu lassen

- menschen die verschleppt oder vermisst wurden, werden über suchaktionen von dummen facebooklern wiedergefunden

- im vorletzten chaoswinter halfen sich leute aus parklücken, über die straße und bei vielen anderen dingen, ohne gefragt worden zu sein.. sie hatten alle das selbe problem und auch mich haben (man glaubt es kaum) zwei doch eher ältere menschen aus der parklücke geschoben und geschaufelt

- tausende freiwillige sind beim hochwasser am oderbruch aufgebrochen um zu helfen..und und und..

es gibt tausender solcher beispiele... man muss nur die augen aufmachen

Stephan C.
02.08.2011 15:19
Gast
Freiwillige Masochisten zerarbeiten die Promotionen karrieregeiler FDP-Politiker - nur um ein weiteres zu nennen

Stephan C.
02.08.2011 15:21
Gast
Man sollte hier aber ganz klar diffenernzieren: Schwarmintelligenz ist NICHT gleichzusetzen mit Volkswillen.

Haga k.
02.08.2011 16:08
Gast
exakt

Haga k.
02.08.2011 16:13
Gast
aber ich stelle mir gerade folgende pflichtfächer an den schulen vor: philosophie, ethik, religion, religionsgeschichte, rechtstheorie, rechtsphilosophie und rechtsförmlichkeit. daneben aufgebohrte fächer der naturwissenschaften und der deutschen sprache ... dann sollte vielleicht der grundstein gelegt sein ... bevor dies nicht der fall ist, kann man dem "volk" es schlicht und ergreifend nicht gestatten, über gesetze zu entscheiden bzw. sie selbst schaffen zu lassen. das "volk" als solches bekommt es ja noch nicht einmal hin, einen kaufvertrag sauber durch zu subsumieren ... wie soll es dann über komplexere rechtsfragen entscheiden können?

Armine
02.08.2011 16:37
Gast
Eben...
Und einige Beispiele von Kaui sind nicht unmittelber mit dem Begriff "Intelligenz" verknüpfbar...

Zählt Flasmob und facebook Party für Dich auch, @Kaui?

Stephan C.
02.08.2011 17:05
Gast
@Armine: Wie schaut es mit Wikipedia aus? Wie denkst du über OpenStreetMaps, das mittlerweile in weiten Teilen Europas vielfach genauer ist als jede jemals von Menschen zuvor erstellte Karte? Oder mit von Bürgern zusammengetragenen Strahlungswerten in und um Fukushima, die die offiziellen Regierungsangaben widerlegen? Natürlich sind die Grenzen dort fließend. Davon unabhängig denke ich aber, dass wir jetzt wirklich weit vom eigentlichen Thema abkommen

Felix M.
02.08.2011 21:48
Gast
den "gesunden volkswillen" hatte wir schonmal ... dann doch lieber pbc

ist harmloser

Der Kaui
03.08.2011 12:41
Spion Team
@ armine, in gewisser weise schon. aber stephan hat recht, das führt zu weit. ich bin mir einfach unschlüssig ob ich überhaupt wählen gehe, da das was mir zur wahl steht nicht dem entspricht was ich mir vorstelle.. eben schon durch das prozedere selbst.

ich hoffe noch auf eine kollektive eingebung der dann regierenden, das sinkende wahlbeteiligungen und unverständnis, eben auch ein ausdruck politischer meinung sind und man sich eben mal um die 50 prozent der menschen kümmert die allesamt diese meinung teilen.

Armine
03.08.2011 13:01
Gast
Ich glaube, diese Projekte sind sinnvoll und hilfreich, können aber nur punktuell etwas bewegen...
Immerhin etwas!

Am klassischen Machtgefüge wird es vorläufig (noch) nicht rütteln können.

Martin F.
03.08.2011 13:12
Gast
ich glaube das hat mehrere gründe, warum viele nicht wählen gehen...

desinteresse, politikverdrossenheit, unzufriedenheit, und auch schlichtweg verblödung...
dazu kommt, dass die heutigen politiker auch nicht gerade viel ausstrahlung und carisma haben...

ich denk da einfach an solche leute wie pofalla, rößler oder der dicke gabriel...
vor 20 - 30 jahren wären die wohl nicht in diese ämter gekommen... zu guttenberg ist das beste beispiel dafür. da kommt einer, der ohne jegliche erbrachte leistung innerhalb von 3 wochen im amt als minister (damals noch für wirtschaft) zum beliebtesten politiker in deutschland gekürt wird. und das nenne ich schlichtweg auch dummheit bzw. die anderen 3 begriffe von oben...

leidergottes wird die politik dagegen kaum ein brauchbares mittel finden, denn diese leute haben sich darin eingerichtet, dass cindy aus marzahn oder frauentausch (und wie das noch alles heißt) zum täglichen tagesbedarf dazugehört und die tagesschau z.b. nicht mehr...

die gilt mit sicherheit nicht für alle nichtwähler, aber ich denke schon, dass das auf einen großen teil zutrift. auch wenn es vielleicht etwas überspitzt von mir formuliert ist...

Martin F.
03.08.2011 13:15
Gast
aber mit der PBC im landtag wird sich das in zukunft sicher wieder bessern^^

Super Burschi
03.08.2011 13:21
reg. Mitglied
Tja, was könnte nun helfen?

Die klassische Aufgabe der Politik ist das Feld der Gestaltung. Es unterteilt sich in das Erfassen von Bedürfnissen und Eroierung von Lösungswegen.

Was aber wurde geboten?

Ein illustres Schauspiel um die Veräußerung gesamtgesellschaftlicher Aufgaben in die Privatwirtschaft. Da wundert es keineswegs, wenn eine Abkehr von solchem Politikverständnis die Konsequenz ist.

Da ist die Frage "Was wollen wir eigentlich erreichen?" mehr als legitim.

Es gibt Vor- und Nachteile von direkter und repräsentativer Demokratie. Nicht nur in sensiblen Punkten wie einer Todesstrafe. Mit 1.5 Mio Unterschriften wäre ein Volksbegehren auf europäischer Ebene möglich, die eine Volksabstimmung über ein solches Thema zugänglich machte.

Einmal mehr wäre hier von den Schweizern ein Mischgebahren interessant. Die Politik macht ihr Kerngeschäft und das Volk stimmt anschließend gemeinschaftlich ab.

Der Kaui
03.08.2011 13:22
Spion Team
ganz ehrlich? ich hoffe das dieser ganze persönlichkeits heck meck mal endlich in der versenkung verschwindet.. ich will keine stars in der politik haben, sondern politiker.. menschen die etwas verändern, verbessern wollen und dies durchsetzen, und nicht witzfiguren die sich über schwachsinn zanken der keinen interessiert..

von mir aus können die so charismatisch wie ein angegammeltes stück toastbrot sein.. wichtig ist, was sie für ihr land leisten werden..

Martin F.
03.08.2011 13:25
Gast
von mir aus können die so charismatisch wie ein angegammeltes stück toastbrot sein.. wichtig ist, was sie für ihr land leisten werden..


Super Burschi
03.08.2011 13:27
reg. Mitglied
Dies wäre durch ein gemeinschaftliches Zugeständnis auf die Grundrechte zur Wahrung der Individualität möglich.

MichBeck
03.08.2011 13:31
Spion Team
ich glaube, dass es ein gravierendes Problem bei der Interpretation der Nichtwähler gibt.

Ein Politiker sieht bei der Bewertung der Nichtwähler nicht das Problem der Politikverdrossenheit als erstes.. für Ihn ist in erster Linie die Gefahr gegeben, dass durch geringere Wahlbeteiligung die Stammwählerschaft bzw. die Wahlstimme der Protestwähler wertvoller wird. So befürchtet der gut situtierte Mittelstandsparteilpolitiker dass seine Stimmanteile zu Gunsten der linken und rechten Flügel verloren gehen... dass seine eigene Leistung beliebig ist und er sich kaum noch von anderen Mittelstandspareiprogrammen mit seinem Angebot unterscheidet will ihm nicht in den Kopf.

Der nichtwählende Bürger aber geht nicht mehr zur Wahl, weil er das Gefühl hat, zwischen Pest und Cholera wählen zu können. Was immer er in den letzten Jahren auf dem angeblich so bedeutungsvollen Wahlzettel angekreuzt hat, merkliche Verbesserungen konnte er für sich selbst nicht feststellen.
Globale Zusammenhänge und bundesweite Wirtschaftspolitik sind ihm weniger wichtig, als die Verbesserung der eigenen Lebenssituation. Da dies in den letzten Wahlgängen für Ihn keine Veränderung brachte, lässt er diesen für ihn unnützen Vorgang bleiben..

Guttenberg hatte solch eine Wirkung auf die Menschen, weil ihnen undifferenziert eine Lichtgestalt ohne Fehl und Tadel präsentiert wurde.. durchaus ein Selbstinszenierer mit tollem Charisma der scheinbar wirklich macht was er sagt und nicht mehr und nicht weniger... das er letztlich gar nichts gemacht hat, war dabei nicht so wichtig.

Wichtig war, dass er aus dem Einheitsbrei der Politikdauertouristen im Bundestag hervor gestochen hat, dass er den grauen Schleier der Beliebigkeit nicht angenommen hatte, dass war seine einzige und das war seine wertvollste Leistung.

Es bedarf offensichtlich keiner Inhalte um zu wählen, Softskills sind wichtiger.
Die meisten wissen doch gar nicht, was die Parteien im Programm haben, die Auseinandersetzung mit der Politik ist nicht mehr so relevant. Die Weichen sind gestellt und Flexibilität nicht gegeben, klar spürbare Veränderungen erwartet doch keiner mehr von den etablierten Parteien. Alternativen wie die PARTEI oder die Piraten werden gern als Protestparteien aufgenommen, gewählt werden sie aber letztlich auch nicht, weil der Zweifel an der Veränderung die potentiellen Wähler trotzdem von den Wahlurnen fern hält.

Was fehlt ist irgendwo das Gefühl mit seinem Kreuz wirklich eine spürbare Gestaltungsmöglichkeit zu haben.

MichBeck
03.08.2011 13:31
Spion Team
.

Der Kaui
03.08.2011 15:17
Spion Team


dem kann ich wenig hinzufügen vielen dank