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Thema: "Petition Grundeinkommen"


Stephan C.
20.02.2009 12:16
Gast
Dann wird die Sekretärin eben um ihr Gehalt verhandeln müssen - alternativ hat sie ja auch jetzt schon bei Unzufriedenheit die Wahl, einen anderen Arbeitgeber zu suchen, der besser zahlt und/oder bessere Arbeitsbedingungen bietet.

MettOmme
20.02.2009 12:23
Gast
Es wird ihr keiner mehr geben weil es immer jemanden geben wird, der für die gleiche Bedingung arbeiten wird.
In der Regel zahlt der Unternehmer nur das was er zahlen muss.

Stephan C.
20.02.2009 12:38
Gast
Das kommt immer darauf an, wie gut ausgebildet eine Person ist un wie wichtig sie für das Unternehmen ist. Ich kenne viele Chefs, die ihre Sekretärin im Leben niemals hergeben würden. Um kaum ein Geld der Welt.

MettOmme
20.02.2009 12:45
Gast
Du würdest 3000-3500 € für eine Sekretärin ausgeben?

Stephan C.
20.02.2009 12:52
Gast
Sagen wir es mal so: Ich kenne Unternehmen, in denen die Sekretärinnen fast mächtiger sind als die Chefs selbst
P.S.: Um Mitarbeiter in einem Unternehmen zu halten gibt es weitaus mehr Mittel als nur Geld. Stichwort Mitarbeiterbeteiligung etc...

MettOmme
20.02.2009 12:55
Gast
Dann macht der Chef aber ganz klar was falsch!

Eine Firmenbeteiligung für eine Sekretärin?

Der Kaui
20.02.2009 12:57
Spion Team
ich glaube auch wirklich das verkannt wird das viele leute sich schon heute mit dem zufrieden geben was sie in ihrer alltäglichen arbeit machen.

es gibt tatsächlich leute die gerne in call centern arbeiten, manche aus überzeugung an der sache, manche weil sie sich zu unansehnlich für die öffentlichkeit halten (und mit verlaub, ich hab zwei jahre mit solchen menschen zusammen gearbeitet)

der beruf der kassiererin würde ja geneerell wie alle anderen berufe eine aufwertung bekommen. die leute machen es dann weil es ihren fähigkeiten entspricht und können von dem was sie verdienen dann tatsächlich leben. wenn es nu allein ums geld gehen würde, dann dürfte es schon heute nich eine einzige kassiererin geben die bei lidl an der kasse sitzt... mit mehr als 900€ gehen die nicht nach hause..

all diese berufe bekommen aber einen höheren stellenwert und weniger ein ansehen das negativ geprägt ist durch die gesellschafft selbst.. diese berufe sind wichtig und unablässig.. momentan haben wir eher das problem das sie keienr machen will weil wir sie selbst schlecht reden. aber wenn es keine vergeudung mehr ist, keine ausbeutung mehr darstellt als kassiererin zu arbeiten, warum sollte dann nicht jemand der es beispielsweise heute schon macht, weiter machen..mit einem besseren gefühl im bauch.

außerdem, bekommen menschen die sagen wir mal gut verdienen, schon heute mehr als die eigentlichen 800 € über die wir diskutieren.. besserverdiener haben die möglichkeit staatliche zuschüsse in form von steuerrückerstattungen und erparnissen zu bekommen, rentenversicherungen etc. werden staatlich gefördert und oben drauf gibt es noch weitere sozialleistungen..

man denke nur an eine durschnittsfamilie mit 2 kindern und 2 berufstätigen eltern.. da sind steuerersparnisse drin, da gibt es elterngeld, kindergeld, bauförderung, riesterförderung, kilometerpauschalen für den arbeitsweg, kinderfreibeträge, steuerfreibeträge beim sparen..usw..
das übersteigt die genannten beträge mitunter bei weitem, jedoch ist es wieder eine benachteiligung für jene die wenig haben..

wir schließen heutzutage einfach eine gruppe, und eine wichtige obendrein, aus, und zwar jene die wenig haben..
machst du nix bekommst du geld, hast du viel bekommst du erstattungen, hast du aber wenig und machst dich täglich krumm (siehe kassierer) bekommst du gar nix und kannst nix einsparen und genau diese gruppe an menschen ist am arsch und wird immer größer...

Stephan C.
20.02.2009 13:06
Gast
@MettOmme: Unternehmenskultur ist ein weiteres Stichwort. Es gibt Erfahrungen darüber, dass Mitarbeiter kündigen, zu einem anderen Unternehmen gleicher Branche wechseln wegen des Gehalts und keine 12 Monate später wieder zurückwechseln trotz geringeren Gehalts, aufgrund besserer Arbeitsbedingungen und Arbeitsatmosphäre.
Die Annahme, dass Geld allein diese Prozesse steuern kann, ist einfach überholt.

Der Kaui
20.02.2009 13:12
Spion Team
das kann ich sogar bezeugen, ich hab in den letzten 2 jahren im schnitt mehr verdient als meine direkten und deren vorgesetzten und das war fakt.. das damit einhergehende indirekte mobbing bleibe dann aber nicht aus, alle haben dich als betrüger, lügner und arrogantes arschloch hingestellt, obwohl keiner wusste mit was für dingen wir uns genau befassen und welcher druck auf jedem in meiner abteilung stand..

letztlich sind aber einige anwärter von uns wieder in ihre alten abteilungen zurück wo sie knapp die hälfte bekamen, weil es nicht so anstrengend und lustiger war..

MettOmme
20.02.2009 13:17
Gast
Freude an der Arbeit, mit einem guten Gefühl zur Arbeit zu gehen, regelmäßig pünktlich Geld...All das ist natürlich auch sehr wichtig. ABER es funktioniert nur wenn es keine Finanziellen Nöte gibt. Der Arbeitnehmer muss das Gefühl haben, dass es Gerecht ist.

Du kannst keiner Raumpflegerin 2600 € zahlen und deine Seketärin schickst mit dem gleichen Einkommen nach Hause.

Hagakure
20.02.2009 13:17
Gast
exakt

Der Kaui
20.02.2009 13:28
Spion Team
Weitergedacht: um vielleicht das argument der warenkäufe außerhalb des eignen landes zu entkräften.

auch heute haben wir alle bereits die möglichkeit, waren verschiedenster art im ausland zu kaufen.. stichwort autokauf. diese können auch importiert werden und selbst mit den damit verbundenen kosten, ist es mitunter günstiger als ein gleichwertiges modell im land zu kaufen. auch heute können wir allen anderen kram über das internet bestellen. aber es wird nicht gänzlich gemacht. waren des täglichen bedarfs, wie lebensmittel etc, werden auch mit einer hohen konsumsteuer heir gekauft werden, da die relation nicht stimmt für einen wocheneinkauf insgesamt 200km strecke hinter sich zu bringen um letztlich 20% zu sparen.

auch wäre denkbar, das andere länder (und das würden sie meines erachtens sehr schnell machen) ein exportsteuer auf alle waren erheben, die nach deutschland geliefert werden. somit bliebe abzuwägen ob es sich tatsächlich lohnt..

nächster gedanke: es wäre denkbar, die bedingungslosigkeit in der vergabe beizubehalten, dafür aber eine rechtlich konsumverpflichtung mit einzubauen. das heißt das jeder bürger bedingungslos das geld bekommt, sich aber automatisch verpflichtet, eben mindestens diesen erhaltenen anteil in den landeseigenen konsum zu stecken, und das dürfte durch mieten, lebensmittel etc. sehr schnell getan sein.

der markt entwickelt sich trotzdem nicht in eine planwirtschaft, da ja die meisten bürger natürlich über ihr selbst erwirtschaftetes einkommen frei verfügen können und das umbuhlen um genau dieses geld weiter geht, es wird sogar nach meiner ansicht noch mehr konkurrenzkampf entstehen, weil alle unternehmen auch an die planbare größe des BGE ran wollen.. somit ist dies auch für eine generelle marktbelebeung zu deuten (was wieder arbeit, arbeit, arbeit bringt..)

damit, ist dann auch ein sozialtourismus ausgeschlossen, und ein prinz frederik von anhalt kann einfach mal die backen halten.. ihm steht das geld zwar zu, aber muss es ja hier ausgeben und nich für den zigarrenlieferanten in seinem exil..

das geld beliebt also definitiv im land...

Der Kaui
20.02.2009 13:36
Spion Team
Du kannst keiner Raumpflegerin 2600 EUR zahlen und deine Seketärin schickst mit dem gleichen Einkommen nach Hause.

dieses thema wurde doch auf den ersten drei seiten schon vortrefflich diskutiert und mir scheint, als wenn eine entlohnung die nach ausbildungsstand und fähigkeiten entrichtet wird, bestandteil des ergebnis war..
somit erhält jeder nach seinem bildungsstand und nach der arbeit die entsprechende entlohung..

allerdings, erfordert es einfach ein großes umdenken..

eine sekretärin, die nen einfachen job hat, da sie sich mit der buchhaltung, mit terminplanung und mit dem chef anlächeln ihr geld verdient, ist sicher nicht härter am arbeiten als eine lidel frau die mit 155cm größe eine stiege apfelsaft nach der anderen stemmt, die versifften fallen gelassenen bierflaschen aufsammelt und sich dann von angetrunkenen jugendlichen noch bedrohen oder verarschen lassen muss.

vorrausgesetzt für eine leistungsbezogene entlohnung ist eben eine grundsätzliche gleichheit aller. wir denken einfach noch in der jetzt bestehenden struktur und zählen das geld dazu.. aber die entlohnung würde sich einfach radikal verändern.. warum sollte nicht die kassiererin jene sein die sich aufregen darf das die tippse so viel verdient obwohl sie den leichteren job hat??

warum sollte der arbeiter auf einer ölplattform weniger verdienen als ein manager der seinen tag mit kaffetrinken und golfen verbringt.

warum sollte ein kanalarbeiter der täglich in unserer scheiße badet weniger verdienen als ein automobilverkäufer, der sein geld mit lächeln und probefahrten verdient??

man sollte auch offen für neue gedanken sein bei so einem thema..

Hagakure
20.02.2009 13:37
Gast
letzteres ist durchaus richtig @takeitorleaveit. aber weshalb soll das grundeinkommen erstens so hoch und zweitens bedingungslos sein?

Der Kaui
20.02.2009 13:43
Spion Team
bedingungslos, um den grundsatz der menschenwürde zu sichern.. warum bist du denn gleicher als ich? oder ich gleicher als du?

die höhe ist wie angesprochen schon jetzt kein thema im eigentlichen sinne..

stelle dir eine hartz4 familie mit 2 kindern einer gut verdienenden familie gegenüber und du wirst sehen das sie unterm strich das selbe an förderung und staatlicher zuwendung bekommen.

problematisch ist nur der verwaltungsaufwand und die verbundenen kosten..
problematisch ist auch, das jene die es verdienen würden und es tatsächlich bräuchten (niedriglohnarbeiter) nichts bekommen..
durch einen einheitlichen betrag, gibt es einfach keine benachteiligung einzelner in der großen masse mehr.. alle bekommen das selbe und keiner kann sich aus dem anderen einen vorteil verschaffen..

familien die drei kinder in die welt setzen, haben auch kosten für drei kinder durch die gestiegenen steuersätze im konsum.

die basis ist einfach für alle gleich.. die mittel sind schon da und werden schon jetzt ausgegeben, nur eben leider ungerecht verteilt..und das würde sich damit ändern.. es geht schlichtweg um GERECHTIGKEIT

Der Kaui
20.02.2009 13:48
Spion Team
und gerade lischen müller, die vonn ronny geschwängert und verlassen wurde, und sich nun alleine um celina-november-jaqueline kümmern muss, würde es helfen.. sie kann mit wenig arbeit genug aufbringen um sich und das kind zu versorgen und kann trotzdem am konsumleben teilnehmen und sich auf der anderen seite ums kind kümmern..

Hagakure
20.02.2009 13:51
Gast
naja. da liegen wohl welten bereits im grundsatz der überlegung.

Der Kaui
20.02.2009 13:53
Spion Team
und man kann es weiterdenken.. charitative einrichtungen, die sich um kranke (alkoholiker, geistig kranke etc) um waisenkinder oder kinder in heimen kümmern, hätten mehr möglichekeiten.. sie sind nicht mehr auf spenden angewiesen da ihnen vom staat die möglichkeit zur verwaltung des geldes gegeben werden kann und eine gute versorgung entsteht..

Der Kaui
20.02.2009 13:54
Spion Team
naja. da liegen wohl welten bereits im grundsatz der überlegung.

inwiefern??

ein umdenken und eine radikalkur des gesellschaftlichen lebens, wäre nicht aufzuhalten, wenn sie auch langsam vonstatten geht..

Hagakure
20.02.2009 13:54
Gast
aber wir reden immer noch von dieser welt und von den menschen, die auf/in dieser welt leben?